Verdi, Wagner, Mozart
Die drei haben komponiert, was ich allem anderen vorziehe. Der erste Othello, der zweite den Ring und Tristan, der dritte die Zauberflöte. Leider: seit Beginn der Kinderphase nicht mehr in der Oper gewesen. Aktuelle Hinweise: Ende 2004 mit Victor in Wien in der Zauberflöte und zum achten Male erfolglos: die jährliche Kartenbestellung in Bayreuth (2005). Dann aber: Parsival 2009 mit der ganzen Familie! 
 



Geige
Obwohl wir im Internat in Mössingen anfangs in zwei Instrumenten unterrichtet wurden (bei mir waren es Klavier und Trompete) und auf Musikerziehung großen Wert gelegt wurde, war meine letzte Musiknote eine glatte Fünf.  Mit 33 wollte ich es dennoch (deshalb?) nochmal wissen und habe Geigenunterricht genommen. Nach fünf Jahren nur noch wenige Kratzer. Ich habe sogar die Zeit gefunden, einige Jahre in einem bekannten Tübinger Orchester mitzuspielen, wenn auch in der zweiten Geige und ganz weit weg vom ersten Pult. Ohne zum Widerspruch reizen zu wollen, bin ich einer der gefürchtetsten Sologeiger weit und breit. Nur im Orchester auszuhalten. Aber mit ganzem Herzen dabei. Was sich aus der alten Erkenntnis erhellt, dass sich die Begeisterung für eine Sache umgekehrt proportional zur intellektuellen und technischen Beherrschung derselben verhält. Aktueller Hinweis: Nach der "Babypause" von 7 Jahren spiele ich neuerdings wieder im Orchester mit. 
 

Philosophie

Jahrelang war ich als Gasthörer  an der Tübinger Uni bei den Philosophen eingeschrieben und habe mich dort umgesehen, so oft es zeitlich ging. Meine Lieblingsprofessoren heißen Bubner (leider nach Heidelberg abgewandert) und Frank. Bubner hat mir die tröstliche Botschaft vermittelt, daß das Handeln kontingent ist und dadurch im Leben keine Fehlwege entstehen können. Von den älteren Vertretern der Sparte haben es mir besonders angetan Schopenhauer (außer WaWuV Aphorismen zur Lebensweisheit), Nietzsche, Condorcet und Kant, Plato respektive Sokrates (mit seiner nachahmenswerten Diskussionstechnik). Wittgenstein als Sprachphilosoph, die Sprachphilosophie überhaupt. Die neueren, die Franzosen (Derrida, Lévy) und Amerikaner kenne ich wenig.

 


Sprachen
Fremdsprachen sind der Schlüssel zu einer neuen Welt. Jeder Begriff in einer fremden Sprache, öffnet beim Anklicken das Tor zu einer neuen Begriffswelt. Da man ohne Sprachkenntnisse auf der Reise von den Einheimischen nichts erfährt, habe ich mir noch Italienisch angeeignet. Wie gut? Alltagsgespräche über den Euro, die Mietpreise und die schlechten Regierungen in Deutschland und Italien bewältige ich fließend. Von wohlerzogenen Italienern werde ich darob gelobt: Parla bene Italiano, was ich dann ebenso mit Grazie, non è vero abwehre und anschließend den ganzen Vorgang ins Tagebuch eintrage.
Von den alten Sprachen habe ich vieles vergessen und eine Bibelübersetzung aus der Septuaginta oder einer hebräischen Genesis gelingt mir nicht mehr ohne Hilfsmittel. Allerdings kann ich den griechischen oder hebräischen Text in Formenlehre und Syntax noch nachvollziehen, wenn die Lutherübersetzung danebenliegt.
 

Mercedes W123, Baujahr 1982, Farbe 904 dunkelblauDieses Auto ist nicht italienisch elegant oder sonst schön zu nennen, eher  bullig, kantig. Im Spiegel stand mal, ein Arbeitspferd für die Landwirtschaft, hellgrün lackiert, in das man mit grünen Gummistiefeln steigt und das (als Diesel) der Geschwindigkeit der Jahreszeiten angepasst ist oder so ähnlich. Mein Freund Nigel (wohnhaft Greater London) sagt: a tank. Es ist auf jeden Fall der typischste Mercedes den es gibt. Auch in Japan ist der W123 der Inbegriff des Mercedes. Der meine steht in einem Schuppen und wird wieder hervorgeholt, wenn er 30 Jahre alt ist, also in 9 Jahren. Dann wird er mit einem H wie historisch veredelt und kostet nicht mehr so viel Steuern. Die Farbe 904 dunkelblau ist übrigens ein Klassiker, die gibt es für die neue E-Klasse 30 Jahre später immer noch.An das Auto lasse ich nur Öl und mich selber, will heißen, Reparaturen, Wechsel aller möglichen Betriebsflüssigkeiten, Schweißarbeiten und so was nur von mir. Folgende manchmal auch extrem erfolglose Aktionen gehören zu meinem Repertoire: TÜV-Schweißen an der Karosserie, Zylinderkopfdichtungen wechseln, Motor aus und einbauen, Ventischaftabdichtungen wechseln, Einspritzpumpe öffnen und - unverrichteter Dinge - wieder schließen, natürlich Auspuff, Bremsscheiben, -belagwechsel, Bremsflüssigkeitswechsel, Radlager, Querlenker, Antriebswellen usw. Zum Thema Blick in das Innere einer Bosch-Drehkolben-Einspritzpumpe, in den Petersdom oder in die Registry von Windows XP siehe auch bei Thesen unter stupor mundi.Neueste und traurige Nachricht zum Kapitel W123: Wir haben uns im Dezember 2003 getrennt! Das Auto ging vom Rumstehen kaputt. Es wurde inkontinent und der Rostfraß ging beängstigend weiter. Dennoch: sieben Jahre und 90.000 km fahren und anschließend etwas über dem Einkaufspreis nach Afrika verkaufen, das geht eben nur mit einem Mercedes W123.

Das Bild zeigt den Wagen für unsere Hochzeit geschmückt.